Wohl jeder hat schon einmal vom Säure-Basen-Haushalt gehört. Ist dieser nicht im Gleichgewicht, ist der Körper beispielsweise durch die falsche Ernährung übersäuert, kann dies zu körperlichen Leiden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Infekten oder Rheuma beitragen – so die Annahme. Mehr noch: Eine mögliche Übersäuerung bremst den Fettabbau. Kurzum: Wer zu sauer isst, wird dick. Dessen zumindest sind sich die Anhänger der besonderen Ernährungsweise sicher. Doch ist da wirklich etwas dran? Und hilft die basische Ernährung beim Abnehmen? Das klären wir.
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Das wichtigste vorab: Wenn man in diesem Kontext von „sauren Lebensmitteln“ spricht, ist nicht die Rede von geschmacklich sauren Produkten. Stattdessen sind Lebensmittel gemeint, die bei der Verstoffwechslung im Körper viel Säure produzieren. Das Paradoxe: Einige sauer schmeckende Lebensmittel wie Essig oder Zitrone wirken im Organismus basisch, während süß oder neutral schmeckende Lebensmittel wie Süßigkeiten, Brot oder Nudeln dagegen sauer wirken. Im Mittelpunkt der Säure-Basen-Ernährung steht nun die Annahme, dass durch den Verzehr von vermehrt sauren Lebensmittel der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht gebracht wird, was wiederum zu chronischen Erkrankungen führen kann – und auch die Ursache für Übergewicht sein kann.
Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
Der menschliche Körper ist auf eine sorgfältige Balance zwischen sauren und basischen Substanzen angewiesen. Ist der Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht, ist es auch unser Stoffwechsel. Dabei verfügt der Körper über einen eigenen Regulationsmechanismus, der bei gesunden Menschen perfekt funktioniert und das Säure-Basen-Gleichgewicht selbst reguliert. Denn der gesunde Mensch besitzt etwa 20 Mal so viele freie Basenmoleküle in seinem Organismus als freie Säuremoleküle. Das muss man sich wie eine Art Puffer vorstellen, die den Körper vor Übersäuerung schützt. Wer hingegen unter einer Nierenfunktionsstörung oder Diabetes leidet, ist einem erhöhten Risiko der Übersäuerung ausgesetzt. Jedoch: Der Grund der Übersäuerung liegt hier in der Krankheit und in der Regel nicht in der Ernährung.
Denn der größte Teil aller Säuren, die der Körper tagtäglich ausregulieren muss, stammt nicht aus den Lebensmitteln, die wir zu uns nehmen. Vielmehr sind für die Säuren in unserem Körper alle Stoffwechselprozesse zuständig, die benötigt werden, um Stoffe wie Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette zu verbrennen. Nehmen wir vermehrt saure Lebensmittel zu uns, tritt also nicht eine „Übersäuerung“ ein – der Körper wird, dank des großen Basenpuffers, einfach nur „weniger basisch“. Und auch das nur für eine überschaubare Zeit.
Hilft die basische Ernährung beim Abnehmen?
Kurzum: Eine basische Ernährung hat nur wenig Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt – und somit auf den Stoffwechsel. Zwar ist diese besondere Art der Ernährung keineswegs ungesund, immerhin besteht sie aus Lebensmitteln wie zahlreichen Gemüsesorten, Obst, Kräutern, Nüssen, Samen und Trockenobst. Und auch auf Kaffee und Alkohol wird bei einer basischen Ernährung verzichtet, was sich positiv auf den Körper auswirken kann. Wer jedoch die Pfunde purzeln lassen will, wird mit der Säure-Basen-Diät nicht dauerhaft glücklich: Alltagstaugliche Sattmacher und wichtige Eiweiß-Lieferanten wie beispielsweise Fleisch, Eier und Fisch sind bei der basischen Ernährung nämlich verboten. Und wie viele Abnehmwillige aus Erfahrung wissen, bringen strikte Verbote auf Dauer nichts, da viele sie nur kurzfristig befolgen. Mehr noch: Obst und Trockenobst sind versteckte Zuckerfallen und haben einen hohen Anteil an Fruchtzucker, den der Körper nicht verwerten kann und stattdessen in Fett umwandelt.
Basische Ernährung: Abnehmen geht anders!
Als gesunder, schlanker Mensch, der kein Gewicht verlieren will, kann man sich immer mal wieder phasenweise basisch Ernährung, um seinem Körper etwas Gutes zu tun. Abnehmwillige wiederum sollten andere – und vor allem alltagstaugliche Wege einschlagen. Bei BodyChange geht es beispielsweise nicht darum, kategorisch Lebensmittel auszuschließen, sondern stattdessen ganz individuell und mit viel Genuss die Pfunde purzeln zu lassen. Dabei wird auf das Prinzip Good Carb gesetzt. Dieses setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
- Langkettige Kohlenhydrate, wie man sie in Hülsenfrüchten findet. Die machen schön satt!
- Eiweißlieferanten wie Fisch, Ei und Fleisch, die dafür sorgen, dass beim Gewichtsverlust die Muskelmasse bestehen bleibt.
- Jede Menge frisches Gemüse, denn sie sind wichtige Nährstoff- und Vitamin-Lieferanten, haben aber weitaus weniger Zucker als Obst.
- Gewürze, Kräuter und Scharfmacher wie Chili oder Ingwer, denn sie beleben zusätzlich den Stoffwechsel und haben somit einen positiven Einfluss auf die Fettverbrennung.
Doch gerade weil BodyChange nicht auf Verzicht basiert, sind leckeres Obst und Trockenfrüchte und auch die eine oder andere Pizza nicht grundsätzlich verboten. Direkt nach dem Workout beispielsweise gibt ein Obst-Milch-Shake jede Menge Power. Einmal die Woche, an einem frei gewählten Tag, darf zudem geschlemmt werden, wonach einem der Sinn steht: Ob Spaghetti Bolognese, Lasagne oder Burger mit Pommes. Denn am Ende macht nur eine Sache wirklich dauerhaft schlank: Wenn man Spaß hat! Dann geht auch die Motivation nicht flöten.