Warum verbringen die meisten von uns bei der Ernährung so viel Zeit damit, eine Kalorientabelle anzustarren? Warum machen wir uns Gedanken darüber, wie viele Kalorien unsere Mahlzeit hat, und zücken dann den Kalorienrechner, um verwirrt festzustellen, dass es fast das Achtzehnfache an Kilojoule ist, das wir demnächst verspeisen werden? Wir verbringen viel Zeit damit, nachzuschauen, wie viele Kilokalorien (kcal) etwa eine Banane oder ein Apfel hat. Wir informieren uns über den Nährwert eines Bieres, wenn uns die Gelüste wieder übermannen, und rechnen aus, um wie viele Kilokalorien wir unseren Tagesbedarf damit überschritten haben. Mit schlechtem Gewissen schauen wir uns Umrechnungstabellen an und rechnen aus, wie oft wir eine bestimmte Fitnessübung machen müssen, um den Überschuss an zu vielen Kalorien wieder zu verbrennen. Denn – wie wir gelernt haben – funktioniert eine erfolgreiche Fettverbrennung nur dann, wenn wir eine Unterdeckung unseres täglichen Energiebedarfs erzielen.
Wir saugen Informationen auf aus Fachzeitschriften und dem Internet. Hier lesen wir einen Artikel nach dem anderen auf der Suche nach Kochrezepten mit so wenig Kalorien wie möglich. Wir kommen nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause und schauen auf der Kalorientabelle nach, wie viele Kalorien oder Punkte denn nun das Abendessen hat, das wir genießen möchten. Zur Jahreswende setzen wir uns ambitionierte Ziele, weil wir uns im Sommerurlaub am Strand wohlfühlen möchten, wenn wir allein oder zu zweit in der Sonne liegen oder mit unseren Kindern Sandburgen bauen. Voller Enthusiasmus beginnen wir unsere Diät, erreichen nach einigen Wochen jedoch die erste Hürde.
Kalorien und Punkte zählen ist umständlich.
Dass man vor dem Zubereiten der Mahlzeit auf der Kalorientabelle nach dem Nährwert schauen muss, ist dabei nicht das einzige Hindernis. Aus Gewohnheit essen wir ein bestimmtes Lebensmittel, ohne es zu bemerken. Irgendwann fallen wir wieder in alte Ernährungsmuster zurück, und nach geraumer Zeit der Selbstvorwürfe brechen wir die Diät ab.
Wir haben recherchiert, was hinter der Kalorientabelle steckt und was die Auflistung von Lebensmitteln mit ihren jeweiligen Brennwertangaben für den alltäglichen Kampf mit dem Gewicht bedeutet.
Die Theorie – Was ist die Kalorientabelle und was sind Kalorien?
Was ist besser beim Abnehmen? Ist es besser, Kalorien mit Hilfe der Kalorientabelle zu zählen? Oder zählt man besser Punkte? Die Antwort: Es ist weder sinnvoll, Kalorien zu zählen, noch ist es sinnvoll, Punkte zu zählen. Beim Abnehmen kommt es nicht auf die Menge an Kalorien an, sondern es kommt auf die richtigen Lebensmittel an. Doch was sind Kalorien überhaupt und welche Rolle spielen Kalorientabelle in diesem Kontext?
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Was sind Kalorien überhaupt?
Der Begriff Kalorie entstammt dem Lateinischen (calor) und bedeutet Wärme. Ursprünglich beschrieb dieser Begriff die Energiemenge, die nötig ist, um 1 kg Wasser unter einem fest definierten Atmosphärendruck von 760 mm Hg von 14,5°C auf 15,5°C zu erhöhen. Die Einheit der Energiemenge Kalorien wird in Kilokalorien (kcal) angegeben. Seit geraumer Zeit wird der Nährwert von Lebensmitteln EU-weit in Kilojoule (kJ) angegeben. Die Umrechnung sieht dabei wie folgt aus:
- 1 kJ = 0,239 kcal
- 1 kcal = 4,184 kJ
Die Kalorientabelle gibt die Nährwerte sämtlicher gängiger Lebensmittel an. Die jeweiligen Werte der Lebensmittel beziehen sich auf 100g und werden nach Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten aufgeschlüsselt. In der letzten Spalte stehen die entsprechenden Werte in Kilokalorien bzw. umgerechnet in Kilojoule.
Die vermeintliche Praxis – Wie nimmt man mit Kalorienzählen ab?
Beim Kalorienzählen zieht man die Kalorienbilanz als Modell heran. Zunächst muss man seinen Grundumsatz errechnen, um den täglichen Energiebedarf zu bestimmen. Dieser gibt an, wie viele Kalorien der menschliche Körper in Ruhe zur Erhaltung seiner lebenswichtigen Körperfunktionen benötigt. Außerdem wird dieser beeinflusst von Alter, Geschlecht, Muskelmasse, Größe und Gewicht. Da wir im Alltag nicht ständig in Ruhe sind, muss ein zweiter Wert herangezogen werden – der Leistungsumsatz. Beim Leistungsumsatz werden alltägliche Aktivitäten im Beruf oder auch Sport etc. mit einbezogen. Die Summe aus Leistungsumsatz und Grundumsatz ergibt also den Tagesbedarf an Kalorien. Wer mehr Kalorien zuführt als er verbrennt, nimmt an Gewicht zu.
Wie verbrennt man viele Kalorien?
Wenn nun aber erfolgreich abnehmen auch anders ginge? Wie wäre es, wenn nachhaltiges Verbrennen von überschüssigem Fett und das Erhalten des Traumkörpers erreicht werden könnten, ohne Kalorien zu zählen? Stellen Sie sich vor, wie Freunde und Bekannte auf Sie zu kommen und fragen:
„Wow, wie hast Du das gemacht? Du hast ja nicht nur abgenommen. Du siehst ja auch noch richtig sportlich aus!“
Oder
„Darf ich mal Deinen Sixpack anfassen?“
Man stelle sich einmal vor, man ist im Urlaub am Strand, und dieses unangenehme Gefühl von Scham, wenn das T-Shirt ausgezogen wird, bleibt aus!
Ein solches Szenario ist möglich, wenn man auf die Kalorientabelle oder auf Punkte zählen verzichtet und Folgendes im Hinterkopf behält:
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- Kalorien sind keine Nährstoffe.
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- Eine Kalorientabelle und das Zählen von Kalorien schaffen nicht bessere Essgewohnheiten.
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- Kalorien sind nicht gleich Kalorien, denn Lebensmittel werden unterschiedlich verbrannt.
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- Je mehr Zucker (Milchzucker, Fruchtzucker, Kohlenhydrate), desto höher der Insulinspiegel, desto mehr Fett.
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- Es ist schwierig, die genaue Kalorienzufuhr zu bestimmen.
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- Auch der Stoffwechsel, also das Verbrennen der Kalorien durch Bewegung bzw. Sport, ist von Mensch zu Mensch verschieden.
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- Die Umrechnung von sportlichen Aktivitäten in verbrannte Kalorien ist daher nicht optimal. Hier kann von erheblichen Abweichungen ausgegangen werden.
- Ist der Kalorienumsatz laut Diätplan erreicht, darf man nichts mehr essen, auch wenn man noch riesengroßen Hunger hat. So entsteht die Gefahr von Heißhunger-Attacken.
Was ist also das Geheimnis zur Verwendung der Kalorientabelle?
Einfach keine Kalorientabelle benutzen und auf das Zählen von Kalorien verzichten! Kalorien verbrennt man im Wesentlichen durch:
- Die richtige Ernährung
- Bewegung
- Aufbau von Muskelmasse
Bei der Fettverbrennung geht es nicht darum, viele Kalorien zu verbrennen. Es geht darum, dem Körper möglichst viele Lebensmittel zuzuführen, die die Fettverbrennung fördern.
Möglichst viele Kalorien werden also in der Küche verbrannt.
Welche Schlussfolgerungen können wir daraus ziehen?
- Man benötigt ein bewährtes System, auf dessen Erfolg man sich verlassen kann – eine Kombination aus dem richtigen Ernährungsplan und Fitness-Training.
- Man braucht keine Kalorien oder Punkte zu zählen, um auszurechnen, wie viel Kilojoule man noch verbrennen müsste.
Für die Fettverbrennung ist wichtig:
- Obst ist eigentlich ein „Abnehmverhinderer“.
- Welche Lebensmittel sind ungünstig für die Gewichtsreduktion.
- Wie man Fett verbrennen kann, ohne lästiges Kalorienzählen.